„Und dass dem Netze dieser Spreekanäle
nichts von dem Zauber von Venedig fehle,
durchfurcht das endlos lange Flussrevier
mit seinem Kahn der Spreewaldgondolier.“
Theodor Fontane
Besonders hoch ist die Kahn-Dichte in Lehde, das heute zur Stadt Lübbenau gehört. Das Dorf beherbergt ein Freilandmuseum mit altwendischen Bauernhöfen aus dem gesamten Spreewald und der ältesten Kahnbauerei des Ortes, mutet aber insgesamt ein wenig museal an, so groß ist die Idylle. Jedes Grundstück hat Zugang zu einem der vielen Wasserläufe, die das Dorf wie ein überdimensionales Spinnennetz durchziehen.
Deshalb sind auf den Fließen und Kanälen auch nicht nur Touristen-Kähne (und Paddler) anzutreffen. Die Einwohner transportieren bis heute Lasten aller Art auf dem Wasserweg – wenn auch nicht immer mit Hilfe des „Rudel“, der aus Eschenholz gefertigten vier Meter langen Stange, mit der der Fährmann seinen (oder die Fährfrau ihren) Kahn durch das zwischen 70 Zentimetern und einem Meter flache Wasser stakt und dabei gleichzeitig lenkt. Auch die Post wird mit dem Postkahn zugestellt, und die örtliche Feuerwehr („Gott zur Ehr und dem Nächsten zur Wehr“) verfügt natürlich über einen Löschkahn.
Hallo, das sind beeindruckende Bilder und Beschreibungen. Besonders gefällt mir, dass die Wasserwege auch heute noch als Verkehrswege genutzt werden und so in die moderne Zeit eingebettet sind. Grüße. Leo
Hallo Leo, die Bedeutung der Wasserstraßen über ihre Attraktion für Touristen hinaus fasziniert mich auch besonders. Angeblich transportieren die Lehder Bauern bis heute sogar Vieh auf dem Kahn. So ganz kann ich mir das zwar nicht vorstellen, wäre aber natürlich gern einmal bei einer Verladeaktion dabei. Dir einen schönen Abend!
Hallo,
da überlege ich dich schon wie wir das arrangieren können. Es ist wirklich so, manche kleine Gehöfte haben keinen anderen Zugang. Auch die Müllabfuhr kommt mit dem Kahn oder auch mal die Baufirma, weil es nicht anderes geht. Eine kleine Entschleunigung des Alltags.
Spannend!