April! April!

April! April!
Der weiß nicht, was er will.
Bald lacht der Himmel klar und rein,
Bald schaun die Wolken düster drein,
Bald Regen und bald Sonnenschein!
Was sind mir das für Sachen,
Mit Weinen und mit Lachen
Ein solch Gesaus zu machen!
April! April!
Der weiß nicht, was er will.

O weh! O weh!
Nun kommt er gar mit Schnee!
Und schneit mir in den Blütenbaum,
In all den Frühlingswiegentraum!
Ganz greulich ist’s, man glaubt es kaum:
Heut Frost und gestern Hitze,
Heut Reif und morgen Blitze;
Das sind so seine Witze.
O weh! O weh!
Nun kommt er gar mit Schnee!

Hurra! Hurra!
Der Frühling ist doch da!
Und kriegt der raue Wintersmann
Auch seinen Freund, den Nordwind, an
Und wehrt er sich, so gut er kann,
Es soll ihm nicht gelingen;
Denn alle Knospen springen,
Und alle Vöglein singen.
Hurra! Hurra!
Der Frühling ist doch da!

Heinrich Seidel (1842 – 1906): April

Ostermontagsimpressionen aus dem Eppendorfer Moor.

Zwei Seelen wohnen…

… ach! in meiner Brust, wusste schon Goethes Faust. Manch eine(r) freut sich, wenn es nicht noch mehr sind. Dass Menschen gelegentlich mehr als einen Schatten werfen, war mir hingegen neu. Entdeckt habe ich es auch erst beim Bildersortieren. Das Foto habe ich vor einem Monat im Eppendorfer Moor aufgenommen – an einem der wenigen strahlenden Tage in diesem trübsten Winter seit 70 Jahren.