Christopher Kloeble: Meistens alles sehr schnell. Roman. München 2012
Viel Zeit bleibt Albert nicht um herauszufinden, wer seine Mutter ist. Der 19-Jährige ist im Heim aufgewachsen. Fred, zu dem er noch nie Vater gesagt hat, weil Albert sich selbst immer eher wie Freds Vater fühlte, ist todkrank. Fred ist inzwischen über Sechzig, riesengroß und geistig ein Kind. Seine Lieblingslektüre sind Lexika, er zählt mit Begeisterung grüne Autos, und wen oder was er so richtig gern mag, nennt er „ambrosisch“. Albert zieht zu Fred, um dessen letzte Monate gemeinsam zu verbringen und um endlich der eigenen Herkunft auf die Spur zu kommen.
Ohne Einzelheiten zu verraten: Die Geschichte hat es in sich. Sie beginnt in einer Hochsommernacht des Jahres 1912 in der oberbayrischen Provinz und umspannt mit allerlei Vor- und Rückblenden und rasanten Perspektivwechseln fast ein ganzes Jahrhundert. Düstere Geheimnisse, Tabubrüche und Schuld inklusive. Das Buch ist vieles in einem: Familiengeschichte, Dorfchronik und Heimatroman, Krimi und Lovestory. Toll geschrieben, extrem spannend, witzig, traurig, warmherzig. Sehr zu empfehlen!