Es gibt Orte, die sind voller Magie. Der Urwald Sababurg im nordhessischen Reinhardswald ist für mich so ein Ort. Mit seinen nicht einmal 100 Hektar ist er ziemlich überschaubar und doch – ganz besonders.
Aus dem federnden Boden sprießen bizarre Blüten, kriechen hölzerne Spinnen und Schlangen. Über unseren Köpfen meinen wir das Trompeten von Elefanten zu vernehmen.
Angenehm unaufgeräumt ist es in diesem Zauberwald und gleichzeitig schön hell. Das liegt daran, dass der Urwald ein alter Hutewald ist. Über Jahrhunderte trieb man Schweine, Ziegen und anderes Nutzvieh zum Weiden hierher.
Die Tiere taten sich an Eicheln und Bucheckern, an Pilzen, Kräutern und Wildobst, aber auch an den Trieben der nachwachsenden Bäume gütlich. So entstand mit der Zeit ein lichter Wald mit wenig Unterwuchs unter großkronigen Hutebäumen.
Seit gut 100 Jahren steht der Urwald Sababurg unter Naturschutz und ist seither weitgehend sich selbst überlassen.
Zwischen malerischen alten Eichen und Buchen und einem wild nachwachsenden Wald aus Buchen, Birken und meterhohem Farn liegen umgestürzte Stämme und abgebrochene Äste.
Aufrecht rotten abgestorbene Bäume vor sich hin, verfallen ganz allmählich zu Staub, bilden ihrerseits den Urgrund für neues Leben. Ein steter Kreislauf aus Wachsen und Vergehen.
Zwei Wochen ist der Ausflug in den Urwald nun schon her. Das ist eine lange Zeit, besonders im Frühjahr. Das auf den Bildern fehlende Laub liefert Heinz Erhardt nach:
Urlaub im Urwald
Ich geh‘ im Urwald für mich hin…
Wie schön, dass ich im Urwald bin:
man kann hier noch so lange wandern,
ein Urbaum steht neben dem andern.
Und an den Bäumen, Blatt für Blatt,
hängt Urlaub. Schön, dass man ihn hat!