Blau war die Stunde. Blau das zarte Band, das der Vorfrühling durch die überraschend lauen Lüfte über der Lübecker Bucht flattern ließ. Umso mehr staunten all die Grauhimmel-Müden, die an diesem Wochenende über die Travemünder Promenade spazierten, als sie auf eine Tierfamilie trafen, die um diese Jahreszeit so niemand mehr (respektive: noch niemand) erwartet hätte, schon gar nicht am Ostseestrand. Die Flaneure reagierten mit Staunen, Lachen und den unvermeidlichen Selfies. Und aus dem Himmelsblau ertönte die Stimme des im Dezember verstorbenen Dichters und Zeichners F.W. Bernstein: „Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche…“
Grinsend bummelten wir durch das Travestädtchen. Als wir uns nach einer großen Portion Pannfisch auf den Weg zurück zum Strandbahnhof machten, war die Sonne schon eine Weile untergegangen. „Dunkel war’s, der Mond schien helle…“
Nicht minder strahlend empfing uns zu unserem Entzücken die nun schon vertraute Tierfamilie.
Jetzt hielt es auch den unvergleichlichen Robert Gernhardt nicht mehr. Sogleich begann er ein „Gespräch mit dem Engel“, vielleicht dem auf der Nachbarwolke:
Ein Geräusch in der Luft, / wie von großen Maschinen:
„Sagn Sie mal – lässt sich das nicht abstellen?“
„Damit kann ich leider nicht dienen. / Das ist das Stöhnen Gottes / beim Betrachten seiner Welten. / Das heißt: Manchmal lacht er auch über sie. / Aber selten.“
dieses unvergleichliche Ostseeblau….
Nicht wahr?
Klasse, sieht aus als könnte man Travemünde in den Wintermonaten noch in aller Ruhe genießen!
Das täuscht ein bisschen, Stefanie. Das tolle Wetter hatte alle Winterschläfer aus den Betten geholt. Am Strand verläuft es sich ja ganz gut, aber das Brodtener Steilufer war schon ordentlich voll. Um die Bank so malerisch „allein auf weiter Flur“ fotografieren zu können, musste ich mich schon einen Augenblick gedulden.
Gut, es den Leut ja auch gegönnt 🙂 Ich hätte mich trotzdem gern druntergemischt!
Für dich hätte sich ganz sicher ein besonders schönes Plätzchen gefunden. 🙂